Wil West: VCS lehnt Landverkauf an Thurgau ab

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Den demokratischen Abstimmungsentscheid gegen ein gigantisches Vorhaben, das Kulturland zerstört und der Nachhaltigkeit zu wenig Rechnung trägt, darf die Regierung nicht aushebeln, indem sie das Land dem Thurgau verkaufen will.

Ende September 2022 hat der Kanton St.Gallen den Sonderkredit von 35 Mio. für die
Arealentwicklung Wil West mit 52,6% Nein abgelehnt. Selbst von den 10 St.Galler Gemeinden der
Regio Wil haben nur 5 zugestimmt. (Und die 13 TG-Gemeinden der Regio Wil konnten bisher zum
Grossprojekt gar nicht abstimmen.) Eine deutliche Schlappe für Regierung und Kantonsrat, der den
Kredit mit 80:27 gutgeheissen hatte. Den enormen Kulturlandverschleiss, die neuen Strassen und den
Autobahnanschluss bewerteten die Mehrheit wohl als Gigantismus und zu wenig umweltfreundliches
Vorgehen.
Um den Volksentscheid elegant auszuhebeln, möchte die Regierung nun das Land nach der
Einzonung dem Thurgau verkaufen. Sie stellt sich auf den Standpunkt, dass St.Gallen übers
Aggloprogramm Wil auch nach einem Verkauf mitreden könnte. Über diesen Verkauf müsste der
Kantonsrat SG abschliessend entscheiden. Ein Finanzreferendum ist in diesem Fall nicht zulässig. Die
Thurgauer Regierung spielt da gerne mit und beteuert, dass sie das Projekt überarbeiten wolle. Der
Modalsplitt solle zu Gunsten von öV und Velo verbessert werden, vollumfängliche, hochwertige
Kompensationsflächen für das zu überbauende Kulturland seien garantiert und das Areal werde CO2-
neutral betrieben. Diese schönen Worte müssten konkretisiert und schriftlich verbrieft werden, um
Vertrauen und Verbindlichkeit zu schaffen. Erst nach Vorliegen dieser Verbindlichkeiten würde der
VCS seine Ablehnung zum Landverkauf nochmals überprüfen.
Aus Sicht des VCS müsste das Riesenprojekt redimensioniert und etappiert werden. Das
Mobilitätskonzept müsste überwiegend auf öV- und Veloverkehr ausgerichtet werden und es dürfte,
wenn überhaupt nur ein kleines Parkhaus und nicht deren zwei auf Vorrat gebaut werden. Den
Autobahnanschluss lehnt der VCS ab, da er Mehrverkehr generiert, weiteres Kulturland vernichtet
und der von den Regierungen in Aussicht gestellten verstärkten Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
widerspricht.

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