VCS erfreut: Die Stadt St.Gallen führt nahezu flächendeckend Tempo 30 ein

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Mit Freude nimmt der VCS, Verkehrsclub der Schweiz das von Stadt und Kanton gemeinsam erarbeitete und nun präsentierte Tief-Temporegime für die Stadt zu Kenntnis. In den nächsten sechs Jahren soll auch auf den Hauptverkehrsachsen und Kantonsstrassen Tempo 30 eingeführt werden. Das ist sinnvoll und längst überfällig. Seit bald 40 Jahren verlangt die eidgenössische Lärmschutzverordnung Massnahmen an der Quelle überall dort, wo die Grenzwerte überschritten werden. Tempo 30 ist die wirkungsvollste und günstigste Lärmschutzmassnahme, die zudem die Verkehrssicherheit wesentlich erhöht.

Tempo 30 innerorts ist ein Kernanliegen des VCS. Bereits 1999 reichte der VCS Schweiz mit über
112'000 gültigen Unterschriften die Volksinitiative «Strassen für alle» ein. Diese wollte innerorts
Tempo 30 (mit Ausnahmen) einführen. CSP, EVP, Grüne, SP und PdA fassten damals schon die JA-
Parole und die St.Galler CVP wich von der nationalen CVP ab und beschloss Stimmfreigabe. Bei der
Volksabstimmung am 4. März 2001 erreichte die Initiative bescheidene 20% JA-Stimmen und leitete
dennoch den Siegeszug der Tempo 30 Zonen ein.
In der ersten Phase soll ab 2024 nachts von 22 bis 6 Uhr flächendeckend Tempo 30 gelten. Diese
Massnahme hat sich in Lausanne bereits bewährt. In Phase 2 und 3 folgen dann Temporeduktionen
auch tagsüber auf Strassen ohne Folgekosten, bzw. gutem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Und ab 2028
wird auch auf den Hauptachsen Zürcher- und Rorschacherstrasse Tempo 30 gelten. Die Erfahrungen
aus der Stadt Zürich zeigen, dass der Lärm bei Tempo 30 deutlich und gut spürbar abnimmt. Die
lärmgeplagten Bewohner:innen hätten es verdient, dass die 4 Phasen wesentlich schneller umgesetzt
würden, denn die Gesetzgebung und die Bundesgerichtsentscheide schreiben diese Massnahmen an
der Quelle zur Lärmreduktion bei Grenzwertüberschreitungen eindeutig vor. Es wird
Strassenabschnitte geben, bei denen Tempo 30 und ein Flüsterbelag nötig sein werden, um die
Lärmgrenzwerte für alle Liegenschaften zu unterschreiten. Tempo 30 wird auch dazu führen, dass für
kurze Strecken vermehrt Fuss, Velo oder öV genutzt werden, womit der MIV und der Lärm weiter
reduziert werden und das Klima und die Lebensqualität in der Stadt entsprechend verbessert wird.
Der VCS erwartet eine raschere Umsetzung als nun präsentiert wurde und zählt darauf, dass die
Kritiker nicht der Versuchung erliegen, als umweltfeindliche Verhinderer den Umsetzungsprozess mit
Einsprachen zu verzögern. Der VCS wird sich dafür einsetzen, dass weitere Städte dem guten Beispiel
von St.Gallen möglichst rasch folgen werden.

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