Tempo 30? Endlich!

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Vernehmlassungsantwort zum Konzept Temporegime St.Gallen

Die Vorteile eines reduzierten Tempos des motorisierten Verkehrs sind vielfältig: mehr Sicherheit, weniger Lärm und mehr Lebensqualität. Der Nutzen für die Gesamtbevölkerung liegt auf der Hand. Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts umzusetzen, ist längst überfällig. Die Einhaltung der Lärmschutzverordnung gebietet das seit Jahrzehnten. Der VCS ist erfreut über das «Konzept Temporegime Stadt St.Gallen», empfiehlt er diese Massnahme doch seit Langem.

Der Lärmschutz ist ein ernst zu nehmendes, behördenverbindliches Thema, mit grossem Handlungsrückstand. Das Bundesgericht bestätigt und fordert die Einführung von Tempo 30 in seiner Rechtsprechung als wirtschaftlich tragbare und wirksame Massnahme zur Bekämpfung von Strassenlärm. Die Einführung von Tempo 30 ist ein effektives Mittel zur Reduktion der Lärmbelastung und bringt verschiedene weitere positive Effekte mit sich. So spricht sich der VCS klar für eine schnelle Umsetzung des «Konzept Temporegime St.Gallen» mit vorgezogenem Start aus.


Werden Lärm-, Sicherheits- und Klimaprobleme ernst genommen, werden minime Verlängerungen der Reisezeit für MIV und ÖV und bescheidene Mehrkosten für den ÖV, zum Nebenschauplatz. Eine Verlängerung der Reisezeiten für den ÖV und den MIV kann eine erwünschte Veränderung des Modalsplits hin zu mehr Fuss- und Veloverkehr zur Folge haben. Die heutige Taktdichte im städtischen Busnetz (Verspätungen zu Spitzenzeiten sind die Regel), erfordert ohnehin eine Überarbeitung des Busangebotes. Im Konzept wird festgehalten, dass die Kosten nicht der Einführung von Tempo 30 zugeschoben werden können. Tempo 30 hilft aber diese Aufgabe zügig anzugehen.

Begegnungszonen sind ein wichtiger Baustein
Das Bekenntnis von Stadt und Kanton zur Einführung von Tempo 30 ist für den Lärmschutz ein Meilenstein. Aus verkehrs- und städteplanerischer Sicht ist es aus der Perspektive des VCS unerlässlich, dass damit eine koordinierte Umsetzung von Begegnungszonen (Tempo 20) einhergehen muss. Da dies ein unerwünschtes Ausweichen in Wohnquartiere definitiv verhindert, die Verkehrsbelastung kanalisiert und die Lebensqualität in den Quartieren aufwertet. Die vorgesehene Umsetzung eines Gesamtkonzeptes für Tempo 30 und Tempo 20, ist mit Blick auf die soziale Gerechtigkeit, Einheitlichkeit und kompaktere Umsetzungszeit sehr zu befürworten.

Eine Chance für die Attraktivität der Stadt St.Gallen
Der VCS erwartet von Kanton und Stadt den Mut, die Stadt und den Verkehr aktiv und umweltgerecht zu gestalten. Die Einführung eines Tieftempo-Konzepts ist der richtige Ansatz mit vielen positiven Effekten. Im ersten Schritt werden 20% der Bevölkerung nachts vom Lärm entlastet. Die Schritte 2 bis 4 müssen gleichzeitig angegangen werden, um den leider durch Einsprachen zu erwartenden Verzögerungen entgegenzuwirken. St.Gallen darf den Anschluss an die anderen grossen Städte nicht verpassen. Dazu braucht es die Umsetzung des «Konzept Temporegime St.Gallen». Der VCS plädiert für eine rasche Umsetzung und bedankt sich bei Stadt und Kanton für das Engagement und die Standfestigkeit.

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